Man unterscheidet bei Diabetes meist zwischen Typ 1 und Typ 2 Diabetes, oft auch als juveniler Diabetes und Altersdiabetes bezeichnet. Diese Erkrankungen sind sehr unterschiedlich und haben als zentrales Problem bei Diabetes erhöhte Blutzuckerwerte zur Folge. Während der Typ 1 Diabetes meist im jungen Alter aufgrund einer Autoimmunreaktion und einer Zerstörung der Insulin produzierenden Zellen basiert, haben Typ 2 Diabetes Patienten eine Resistenz gegen Insulin, meist in Zusammenhang mit deutlichem Übergewicht. Beides führt zu erhöhten Blutzuckerwerten. Typ 2 Diabetes kann meist noch mit Medikamenten behandelt werden, Typ 1 Diabetes muss gleich mit Insulin behandelt werden. Es gibt auch noch seltenere Diabetes Typen, z. B. genetisch bedingte Formen oder auch Diabetes nach Operationen. In selteneren Fällen kann auch ein Typ 1 Diabetes im höheren Alter auftreten.

Was ist Diabetes?

Unter dem Diabetes mellitus, auch Zuckerkrankheit genannt, versteht man eine Erkrankung die auf der Basis eines Mangels des Hormons Insulin entsteht. Patienten mit Diabetes können die Erkrankung bereits in der Jugend oder dem Kindesalter entwickeln, dann plötzlich auftretend, oder der Diabetes entsteht im höheren Alter schleichend und ist dann meist mit Übergewicht und weiteren Stoffwechselstörungen verbunden. In Deutschland leiden mehr als 7 Millionen Menschen an Diabetes, ein Großteil dieser entwickelt den Diabetes im höheren Alter, auch als Alterszucker oder Altersdiabetes bekannt. Nur ein geringer Teil der Diabetes – Patienten bekommt die Erkrankung bereits im Kindes- oder Jugendalter, dann als sogenannter Typ 1 Diabetes oder juveniler Diabetes bekannt. Die Diagnose Diabetes ist für Betroffene meist ein einschneidendes Erlebnis, jedoch ist diese Erkrankung bei einem sehr großen Teil der Patienten durch eine fundierte Diabetes – Schulung und eine auf die jeweiligen persönlichen Bedürfnisse angepasste Diabetes – Therapie gut zu beherrschen und wird schnell ein Teil des persönlichen Alltags. Heute gibt es verschiedenste Therapiemöglichkeiten bei Diabetes, die sich ganz den individuellen Bedürfnissen anpassen lassen und so eine gute Lebensqualität ermöglichen. Ziel jeder Behandlung bei Diabetes ist die Vermeidung von Diabetes – bedingten Komplikationen, hierzu müssen neben dem Blutzucker insbesondere beim Altersdiabetes auch begleitende Stoffwechselerkrankungen erkannt und behandelt werden. Auf den folgenden Seiten finden Sie weitere Informationen zum Thema Diabetes.

Typ-2-Diabetes

Symptome bei Diabetes

Die Symptome bei Diabetes können sehr unspezifisch sein und können so einen Diabetes für lange Zeit unentdeckt lassen. Vermehrte Durstgefühl und auch häufiges Wasserlassen können Zeichen des Diabetes sein, ebenso auch ein ungeklärter Gewichtsverlust. Es treten bei einem Diabetes aber auch Heisshunger und Müdigkeit sowie Abgeschlagenheit auf. Manche Diabetes Patienten bemerken aber auch bereits Symptome von Folgeschäden wie zum beispiel Kribbeln in den Beinen als Zeichen einer Nervenerkrankung bei Diabetes oder auch schlecht heilende Wunden. Bei akuter Entgleisung des Diabetes finden sich auch Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen und Kopfschmerzen. Es ist daher wichtig, bei solch untypischen Beschwerden an einen Diabetes zu denken.

Wann habe ich Typ 2 Diabetes?

Ein Diabtes liegt vor, wenn der Blutzucker morgens nüchtern oder tagsüber über bestimmten Grenzwerten liegt. Bei einem nüchternen Blutzucker über 126mg/dl (oder 7,0 mmol/l) im Blut liegt ein Diabetes vor. Ebenso liegt ein Diabetes vor, wenn zu einem beliebigen Zeitpunkt ein Blutzucker von >200mg/dl (>11,1 mmol/l) gemessen wird. Zur Diagnose eines Diabetes kann auch ein standardisierter Belastungstest mit einer 75g Glukoselösung herangezogen werden. Ein Diabetes liegt vor, wenn 2 Stunden nach Trinken dieser Lösung der Blutzucker über 200mg/dl liegt. Für den Diabetes während der Schwangerschaft gelten andere Grenzwerte.

Blutzuckerwerte bei Typ 2 Diabetes Patienten

Wie sollen die Blutzuckerwerte bei Diabetes eingestellt sein? Hierfür gibt es keine generelle Regel für alle Patienten mit Diabetes. Es gilt aber, dass alle Diabetiker von einem Blutzucker in der Nähe des Normbereiches zwischen 80 – 110 mg/dl profitieren, wenn Sie keine Unterzuckerungen durch Ihre Diabetes – Medikamente bekommen. Dies lässt sich häufig schwer erreichen. Daher werden ältere Patienten mit Diabetes Typ 2 (sog. Alterszucker) häufig etwas weniger scharf eingestellt und etwas höhere Blutzuckerwerte toleriert. Patienten mit Typ 1 Diabetes sollten eine möglichst normnahe Einstellung erhalten, sie entwickeln Ihren Diabetes früh und über die Lebenszeit kann der Diabetes bei diesen Patienten schwere Folgeschäden verursachen. Aber auch für diese Patienten gilt, dass Unterzuckerungen unbedingt vermieden werden sollten.

Was ist eine BE?

Eine BE, kurz für Broteinheit, entspricht je nach Definition 10-12g Kohlenhydraten und einem Brennwert von 200 Kilo Joule. Hierbei ist eine BE nicht nur bezogen auf Brot, sondern alle kohlenhydrathaltigen Speisen. Alternativ wird auch der Begriff KE (Kohlenhydrateinheit) verwendet. BE und KE sind eine Möglichkeit den Kohlenhydrathgehalt in der Nahrung abzuschätzen. Hierbei wird zum Beispiel der BE Gehalt eines handelsüblichen weißen Brötchens mit 2 BE beziffert.

Patienten mit Diabetes können das Schätzen von BE in der Nahrung im Rahmen von Diabetesschulungen ernähren und so eine BE – adaptierte, an die Nahrung angepasste Insulintherapie durchführen. So wird zu verschiedenen Tageszeiten der Insulinbedarf für eine BE ermittelt, der über den Tag sehr unterschiedlich sein kann.

Diabetesschulung

Wir führen Einzel- und Gruppenschulungen bei Diabetes mellitus Typ 1 und 2 durch. Ziel ist es Sie mit Ihrer Erkrankung vertraut zu machen und die Angst vor dem Diabetes zu nehmen. Die Diabetesschulung vermittelt Ihnen Wissen zu Diabetes und der Therapie, Ziel der Diabetesschulung ist es Ihnen bei der Vermeidung von Spätschäden zu helfen. Neben der Blutzuckereinstellung sind in unserer Diabetesschulung auch das Thema Ernährung sowie der Umgang mit Folgeschäden ein Thema. Die Diabeteschulung kann als Einzel- oder Gruppenschulung erfolgen. In einer Einzelschulung werden Einzelheiten Ihrer persönlichen Einstellung besprochen und die Therapie individuell angepasst. Die Diabetesschulung in der Gruppe vermittelt Ihnen Grundlagenwissen. Wichtig ist uns in der Gruppenschulung aber auch Sie in in Kontakt mit anderen betroffenen Patienten zu bringen und einen Austausch in der Gruppe zu ermöglichen.

Was ist eine Unterzuckerung ?

Bei dem Thema Unterzuckerung muss man zwischen Symptomen der Unterzuckerung und zu niedrigen Blutzuckerwerten unterscheiden. Unterzuckerungen können insbesondere bei Patienten mit Diabetes ein Problem in der Behandlung darstellen, wenn Medikamente oder Insulin gegeben werden, die eine Unterzuckerung auslösen können. In seltenen Fällen können auch Patienten ohne Diabetes eine Unterzuckerung bekommen, dann liegen meist andere seltenere Stoffwechselstörungen vor. Bei lange bestehendem Diabetes und häufigen Unterzuckerungen können diese auch nur schlecht bemerkt werden. Dann liegt eine sogenannte Hypoglykämie – Wahrnehmungsstörung vor.

Generell wird jeder Blutzuckerwert unter 40mg/dl als Unterzuckerung bezeichnet, auch unabhängig davon ob Beschwerden auftreten oder nicht. Aber auch bei höheren Blutzuckerwerten kann eine Unterzuckerung vorliegen, wenn enstprechende Beschwerden auftreten. Patienten mit Diabetes bekommen oft auch schon bei höheren Werten Symptome einer Unterzuckerung, vor allem wenn sie über lange Zeit hohe Blutzuckerwerte haben und daran gewöhnt sind. Beschwerden, die bei einer Unterzuckerung auftreten können sind Kopfschmerzen, Verstimmung, Reizbarkeit, Konzentrationsschwäche, Verwirrtheit, Koordinationsstörungen, Schwitzen, Heisshunger, Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen und Nervosität. Bei starker Unterzuckerung kommt es zu Bewußtlosigkeit und auch Krampfanfällen. Unterzuckerungen können und müssen durch eine individuell angepasste Therapie verhindert werden.

Was ist Schwangerschaftsdiabetes?

Als Schwangerschaftsdiabetes oder auch Gestationsdiabetes bezeichnet man eine Blutzuckerstoffwechselstörung während der Schwangerschaft. Ursache eines Diabetes in der Schwangerschaft sind meist Schwangerschaftshormone, die als Gegenspieler zu Insulin wirken und den Körper resistent gegen Insulin machen. Folge ist bei meist genetischer Disposition für einen Diabetes eine schlechtere Verarbeitung des Blutzuckers bei der Schwangeren mit der Folge eines Schwangerschaftsdiabetes. Der Schwangerschaftsdiabetes wird durch Blutzuckermessungen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen oder standardisierte Glukosebelastungstests erkannt. Meist verschwindet der Schwangerschaftsdiabetes nach der Geburt, in seltenen Fällen kann sich in der Schwangerschaft aber auch Typ 1 Diabetes oder ein Typ 2 Diabetes erstmals einstellen. Unbehandelt kann der Schwangerschaftsdiabetes zu einer Entwicklungsstörung der Plazenta führen. Meist wachsen die Kinder jedoch bei Schwangerschaftsdiabetes zu schnell und werden zu groß, dies kann dann zu Komplikationen bei der Geburt führen. Nach der Geburt bekommen die Neugeborenen von Patientinnen mit Schwangerschaftsdiabetes häufiger Unterzucker, daher müssen sie nach der Geburt engmaschig kontrolliert werden. Werden Schwangere mit Schwangerschaftsdiabetes gut behandelt, werden die Kinder meist ganz gesund geboren.

Weiterführende Informationen zu verschiedenen Diabetestypen finden Sie auf folgenden externen Seiten:

Deutsche Diabetesgesellschaft

Deutsche Diabeteshilfe e. V.

Diabetiker Baden-Württemberg e. V.

Deutscher Diabetikerbund e. V. Rheinland Pfalz

Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie

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