Was ist Osteoporose?

Osteoporose, auch Knochenschwund, ist eine häufige Erkrankung bei Männern und Frauen im höheren Alter. Man geht davon aus, dass etwa 10% der Bevölkerung betroffen sind.
Bei der Osteoporose kommt es im Rahmen der Alterung zu einem vermehrten Knochenabbau bei unzureichendem Knochenaufbau. Ursache ist hierbei meist ein Mangel an weiblichen Hormonen nach der Menopause. Aber auch andere Faktoren können eine wesentliche Rolle spielen. Hier zum Beispiel ein Mangel an Bewegung, unzureichender Konsum von kalziumreicher Nahrung (z. B. bei Milchunverträglichkeit), eine genetische Veranlagung – also familiäre Vererbung, bestimmte Medikamente oder auch Erkrankungen die den Knochen angreifen. Sehr häufig ist in unseren Breitengraden auch ein Vitamin D Mangel Ursache für eine Osteoporose. Dies insbesondere in den Wintermonaten, in denen reduzierte Sonneneinstrahlung zu einer unzureichenden Bildung von Vitamin D in der Haut führen.

Osteoporose kann durch die reduzierte Festigkeit des Knochens vermehrt zu Brüchen in stark belasteten Knochen wie der Wirbelsäule oder auch der Hüfte führen. Diese sind häufig sehr schmerzhaft und können eine Bettlägrigkeit nach sich ziehen.

Osteoporose kann frühzeitig entdeckt und behandelt werden, es ist daher sinnvoll zu Beginn der zweiten Lebenshälfte eine entsprechende Untersuchung bei einem Endokrinologen durchzuführen.

Therapie der Osteoporose

Die Basistherapie bei der Osteoporose besteht immer aus der ausreichenden Zufuhr von Calcium und Vitamin D, die der Knochen zum Wiederaufbau benötigt. Der Calciumbedarf kann zum Großteil durch eine calciumreiche Ernährung (Milch und Milchprodukte) abgedeckt werden. Bei Unverträglichkeit oder Abneigung gegen Milchprodukte empfiehlt sich die Einnahme von Kalziumtabletten. Vitamin D wird zum Teil im Körper gebildet und zu einem geringen Teil auch über die Nahrung aufgenommen. Es wird unter Einfluss von UV-Licht in die aktive Form umgewandelt. Ein Mangel an Vitamin D in Deutschland ist sehr verbreitet, sodass Vitamin D bei diagnostizierter Osteoporose immer ausreichend in Tablettenform eingenommen werden sollte.
Die spezifische medikamentöse Therapie der Osteoporose richtet sich nach dem Schweregrad und der Anzahl der Risikofaktoren für Osteoporose und ist bei jedem Patienten individuell festzulegen. Es stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die entweder den Knochenaufbau fördern oder den Knochenabbau hemmen.
Die Bisphosphonate sind die am längsten und am häufigsten eingesetzten Medikamente bei der Osteoporose. Dabei handelt es sich um eine Wirkstoffgruppe, die den Knochenabbau hemmen. Die Bisphosphonate stehen in unterschiedlicher Darreichungsform zur Verfügung. Häufig finden sie in Tablettenform Anwendung, die täglich oder wöchentlich eingenommen werden müssen. Bei Magenbeschwerden können die Bisphosphonate auch intravenös verabreicht werden. Je nach Präparat sind dann vierteljährliche oder Jährliche Infusionen notwendig. Bisphosphonate haben auch eine schmerzlindernde Wirkung.
Denosumab ist ein Antikörper, der auf zellulärer ebene in den Knochenstoffwechsel eingreift und dadurch ebenfalls den Knochenabbau aufhält. Denosumab wird alle 6 Monate subkutan gespritzt.
Strontiumranelat und Raloxifen gehören ebenfalls in die Gruppe der knochenabbauhemmenden Osteoporosemedikamente und werden oral eingenommen.
Parathormon ist aktuell das einzige verfügbare Osteoporosemedikament, das den Knochenaufbau fördert. Aufgrund seiner kurzen Halbwertszeit muss es täglich subkutan gespritzt werden.
Welches der Medikamente das richtige Präparat für Sie ist, entscheidet Ihr behandelnder Arzt insbesondere unter Berücksichtigung Ihrer Krankheitsgeschichte und Ihrer Begleiterkrankungen.
Unabdingbar für eine erfolgreiche Behandlung der Osteoporose ist neben der regelmäßigen Einnahme der Osteoporosemedikation auch eine entsprechende Ernährung und regelmäßige körperliche Bewegung.
Ziel der Behandlung ist es in erster Linie den Knochenstoffwechsel zu stabilisieren und neue Knochenbrüche zu verhindern.
Natürlich gehört neben einer osteoporosespezifischen Therapie auch die Behandlung von schmerzhaften Knochenbrüchen. Dafür gibt es entsprechende Schmerzmedikamente, aber auch regelmäßige Physiotherapie ist notwendig. Sollte sich durch diese Maßnahmen keine ausreichende Schmerzfreiheit und Mobiliät einstellen lassen, ist bei scherzhaften Wirbelkörperbrüchen auch die Indikation zu einer Kyphoplastie zu überprüfen. Dabei handelt es sich um einen kleinen wirbelsäulenchirurgischen Eingriff, bei der frakturierte Wirbelkörper durch Einbringen von Knochenzement wieder aufgerichtet und stabilisiert werden können.

Weiterführende Informationen zu Osteoporose finden Sie auf folgenden externen Websiten:

Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e. V.

Osteoporose Selbsthilfegruppen Dachverband e. V.

Netzwerk Osteoporose e. V.

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